Nov
16

Hurra! Wir haben sie alle – endlich!

Und das, obwohl wir die Hoffnung eigentlich schon lange aufgegeben hatten. Aber ich fang am Besten ganz vorne an:

Auf unserem GrundstĂŒck, das sich aktuell noch aus drei FlurstĂŒcken zusammensetzt, sind – angeblich – ganze fĂŒnfzehn Grenzsteine versteckt. FĂŒr unser HĂ€uschen brauchen wir erstmal nur fĂŒnf. NĂ€mlich die, die das GrundstĂŒck markieren, auf dem es spĂ€ter stehen soll. Klingt logisch. Also haben wir uns auf die Suche gemacht. Mit dem Vermessungsplan und den Angaben „höchstens 30cm tief“ und „direkt an der Grenze zum Nachbarn und/oder der Straße“ machten wir uns dann letztes Wochenende ans Werk. Das erste Loch wurde gefĂŒhlte drölfzig Meter tief, nur um dann festzustellen, dass der Grenzstein höchstens mit einer hauchdĂŒnnen Staubschicht einem Zentimeter Erde bedeckt war und einfach nur an unvermuteter Stelle saß. FĂŒr Nummer Zwei brauchte es dann nur ein Maßband, eine grobe Markierung der Lage und jemanden, der auf gut GlĂŒck in die Wiese haut und genau den Stein trifft.

grenzsteine1

Leider hielt das GlĂŒck nicht an. Wir wĂŒhlten, gruben, buddelten und hackten stundenlang im und auf dem Erdboden herum. Zerstörten dabei zwei Hacken und einen Spaten mit unseren Hulk-KrĂ€ften. Allerdings ohne weiteren Erfolg. Mehrfaches Nachmessen half leider auch nicht. Und auch der Rat „Die Eisenstange markiert bestimmt die Stelle“ brachte uns nicht weiter. Als es dĂ€mmerte packten wir schließlich unsere Sachen … und buddelten auf dem Weg zur verdienten Dusche wenigstens noch vier Grenzsteine an der Straße aus, die wir zwar nicht benötigen, aber wir konnten danach um einiges besser schlafen.

wuehlmaus

[Arvicolinae – dem Laien auch bekannt als WĂŒhlmaus ]

Mit wenig Hoffnung, aber getrieben vom tiefen Wunsch keine Neuvermessung in Höhe einer vierstelligen Summe zahlen zu mĂŒssen, haben wir uns heute nochmal ans Werk gemacht. WĂ€hrend Andi an der Eisenstange weitersuchte, versuchte ich mich an einer ganz anderen Strategie: Winkelberechnung, millimetergenaue Abmessung und Kreuzung der Messlinien.. GlĂŒck. Und ich fand tatsĂ€chlich den mittleren, der drei fehlenden Grenzsteine. Von dort war es dann auch gar nicht so schwer Nummer Vier zu finden. Und da wir gerade dabei waren, legten wir auch noch einen direkt daneben frei. Fehlte also nur noch die Ecke mit der Eisenstange und den zigtausend Wurzeln im Erdboden, die schon letzte Woche unser Endgegner war und uns in die Knie zwang.  Mit Hacke und Astschere ging es wirklich nur schleppend voran. Mittlerweile sind wir an dem Punkt gar keinen Garten mehr haben zu wollen. Wir lassen einfach alles betonieren um nie wieder gegen Wurzeln, GestrĂŒpp und Dornen kĂ€mpfen zu mĂŒssen.

Drölfzig Wurzeloperationen und einen Schwerstunfall Ă  la Fußumknicken spĂ€ter, rutscht mir der Satz „Wenn wir den Stein heute noch finden, heiraten wir kirchlich, .. weil dann MUSS es ja quasi einen Gott geben!“ raus. Und nur eine Stunde wenige Momente spĂ€ter trifft Andi mit der Spitzhacke auf Stein. HĂ€tte ich das gewusst, hĂ€tte ich frĂŒher damit gedroht!

grenzsteine2

Phew, das heißt von uns aus kann der Bagger kommen!

PĂŒnktlich dazu lag heute unser Baustellenschild in der Post zusammen mit unserer Baugenehmigung, die gar keine Genehmigung ist, weil es nĂ€mlich keiner solchen Bedarf. Zumindest haben wir es so verstanden. *chrchr*

Mal sehen, ob das stimmt.

Okt
13

.. beschreibt das, was wir die letzten Tage gemacht haben, relativ gut.

Seit dem FĂ€llen haben wir gefĂŒhlt zigtausend Ladungen an Ästen, Hecken und natĂŒrlich Ungeziefer auf die GrĂŒnschnittstelle gefahren. BaumstĂ€mme hin und her gerĂ€umt, gerollt und geworfen. Und gestern dann auch zum Großteil endlich gespaltet.

Und so sieht es nun aktuell bei uns aus:

 

waldsterben

Ein, zwei Berge voller Dornen sind aktuell noch ĂŒbrig. Und natĂŒrlich jede Menge Holz. Einen großen Teil davon bekommen unsere Helfer – ohne die wĂŒrden wir vermutlich immer noch nicht wissen, wo wir ĂŒberhaupt mit dem AufrĂ€umen anfangen sollen.

Unglaublich im Vergleich zum Bild aus dem letzten Eintrag. Bin mir nicht sicher, ob man sich das tatsĂ€chliche Ausmaß der Massen an Ästen anhand des alten Bildes ĂŒberhaupt vorstellen kann – aber ihr dĂŒrft mir ruhig glauben: es war abartig viel Zeug!  Wir sind alle gespannt, ob statt dem unbĂ€ndigen GestrĂŒpp, das aktuell den Boden bedeckt, irgendwann mal Gras wĂ€chst.. aber das bleibt wohl einfach abzuwarten.

Ansonsten haben wir nun tatsĂ€chlich bei unserem BautrĂ€ger unterschrieben und wir haben bisher immer noch das GefĂŒhl dort gut aufgehoben zu sein. Unser Keller ist bereits ‚bestellt‚ worden. Und in zwei Wochen mĂŒssen dĂŒrfen wir uns schon entscheiden, wie unser HĂ€uschen innen und außen mal aussehen soll. Ich bin gespannt, ob Andi und ich uns da einig werden.

FĂŒhlt sich alles noch ein bisschen seltsam an, aber ich freu mich!

PS: Nochmal vielen Dank an unsere unermĂŒdlichen Helfer.  Ihr seid die aller Besten! 

Sep
29

FrĂŒher, als ich noch klein war, gab es neben unserem Haus einen Wald.
Okay, was heißt Wald .. ein WĂ€ldchen. Ein paar BĂ€ume eben, zwischen denen man hervorragend spielen, sich verstecken und allerhand Blödsinn machen konnte. Seit gestern gibt es diesen Wald nicht mehr. Man könnte nun meinen, dass mich das traurig stimmt.. tut es aber gar nicht.

Andi und ich haben nÀmlich die BÀume abholzen lassen, um in naher Zukunft unser eigenes HÀuschen dort bauen zu können.
Total verrĂŒckt! Eigentlich wollten wir gar nicht in meine Heimatstadt, sondern uns in ArbeitsnĂ€he ein passendes Haus kaufen. Aber entweder sind die HĂ€user dort völlig unbrauchbar oder viel zu teuer – und auch noch zu groß. FĂŒr das Geld, kann man dann quasi schon selbst sein Haus bauen, wie man es gerne hĂ€tte. Nach langer und erfolgloser Suche nach einem passenden Haus oder bezahlbarem Bauplatz und drölfzigtausend Witzeleien darĂŒber, dass wir einfach die alte BaulĂŒcke zwischen meinem Elternhaus und guten Freunden kaufen sollten .. war letzterer Gedanke plötzlich gar nicht mehr so abwegig. Und je lĂ€nger man darĂŒber nachdachte, desto besser fĂŒhlte sich das Ganze auch noch an.

Seit dem ist einige Zeit vergangen. Wir sind neben unseren Bauplatz gezogen, unsere Finanzierung ist bereits genehmigt, wir haben einen lokalen BautrÀger gefunden bei dem wir bisher keine Bauchschmerzen haben und die Planung des Hauses steht eigentlich auch schon.

UngefÀhr so soll es mal aussehen:

villakunterschwarz

Im Erdgeschoss gibt es ein großes Ess-/Wohnzimmer mit offener KĂŒche, ein Duschbad und ein GĂ€stezimmer.
Das Dachgeschoss hat drei weitere Zimmer und ein großes Bad. Und im Keller gibt es, neben dem Technik- und Abstellraum fĂŒr uns, noch eine separate Einliegerwohnung. Insgesamt sind das dann knapp 170mÂČ WohnflĂ€che ohne großen SchnickSchnack.

Tja und seit nicht ganz einer Woche sind wir nun GroßKleingrundbesitzer und KleinGroßschnuldner.

Und als aller erstes haben wir dem alten Wald etwas Sterbehilfe geleistet. Sowas gestaltet sich nicht unbedingt einfach, wenn es sich um 20 bis 25m hohe Tannen handelt und ringsherum ĂŒberall noch NachbarhĂ€user stehen. Wir haben uns drei MĂ€nner mit KettensĂ€gen und Steiger eingeladen, die das Ganze fĂŒr uns in die Hand genommen haben – und wir haben mit ganz vielen Ohhhhhh-mein-Gott’s, WTF’s und Aaaaach-Du-Scheisse-hoffentlich-reicht-das‚ zu- und teilweise auch lieber weggeschaut .

Ein paar Bilder von gestern gibt es in der Galerie. Wir haben das Spektakel auch mit einer Kamera aufgenommen. Sobald wir es geschafft haben ein Zeitraffervideo zu basteln, gibt es das hier hoffentlich auch zu sehen.

Aktuell sieht unser GrundstĂŒck nun so aus:

waldsterben038

Mal sehen, wie weit wir das am langen Wochenende aufgerĂ€umt bekommen. Wenn ihr auch frei und noch nichts vor habt … wir freuen uns ĂŒber Besuch und helfende PatschehĂ€ndchen.