Hurra! Wir haben sie alle – endlich!
Und das, obwohl wir die Hoffnung eigentlich schon lange aufgegeben hatten. Aber ich fang am Besten ganz vorne an:
Auf unserem GrundstĂĽck, das sich aktuell noch aus drei FlurstĂĽcken zusammensetzt, sind – angeblich – ganze fĂĽnfzehn Grenzsteine versteckt. FĂĽr unser Häuschen brauchen wir erstmal nur fĂĽnf. Nämlich die, die das GrundstĂĽck markieren, auf dem es später stehen soll. Klingt logisch. Also haben wir uns auf die Suche gemacht. Mit dem Vermessungsplan und den Angaben „höchstens 30cm tief“ und „direkt an der Grenze zum Nachbarn und/oder der StraĂźe“ machten wir uns dann letztes Wochenende ans Werk. Das erste Loch wurde gefĂĽhlte drölfzig Meter tief, nur um dann festzustellen, dass der Grenzstein höchstens mit einer hauchdĂĽnnen Staubschicht einem Zentimeter Erde bedeckt war und einfach nur an unvermuteter Stelle saĂź. FĂĽr Nummer Zwei brauchte es dann nur ein MaĂźband, eine grobe Markierung der Lage und jemanden, der auf gut GlĂĽck in die Wiese haut und genau den Stein trifft.
Leider hielt das GlĂĽck nicht an. Wir wĂĽhlten, gruben, buddelten und hackten stundenlang im und auf dem Erdboden herum. Zerstörten dabei zwei Hacken und einen Spaten mit unseren Hulk-Kräften. Allerdings ohne weiteren Erfolg. Mehrfaches Nachmessen half leider auch nicht. Und auch der Rat „Die Eisenstange markiert bestimmt die Stelle“ brachte uns nicht weiter. Als es dämmerte packten wir schlieĂźlich unsere Sachen … und buddelten auf dem Weg zur verdienten Dusche wenigstens noch vier Grenzsteine an der StraĂźe aus, die wir zwar nicht benötigen, aber wir konnten danach um einiges besser schlafen.
[Arvicolinae – dem Laien auch bekannt als WĂĽhlmaus ]
Mit wenig Hoffnung, aber getrieben vom tiefen Wunsch keine Neuvermessung in Höhe einer vierstelligen Summe zahlen zu müssen, haben wir uns heute nochmal ans Werk gemacht. Während Andi an der Eisenstange weitersuchte, versuchte ich mich an einer ganz anderen Strategie: Winkelberechnung, millimetergenaue Abmessung und Kreuzung der Messlinien.. Glück. Und ich fand tatsächlich den mittleren, der drei fehlenden Grenzsteine. Von dort war es dann auch gar nicht so schwer Nummer Vier zu finden. Und da wir gerade dabei waren, legten wir auch noch einen direkt daneben frei. Fehlte also nur noch die Ecke mit der Eisenstange und den zigtausend Wurzeln im Erdboden, die schon letzte Woche unser Endgegner war und uns in die Knie zwang.  Mit Hacke und Astschere ging es wirklich nur schleppend voran. Mittlerweile sind wir an dem Punkt gar keinen Garten mehr haben zu wollen. Wir lassen einfach alles betonieren um nie wieder gegen Wurzeln, Gestrüpp und Dornen kämpfen zu müssen.
Drölfzig Wurzeloperationen und einen Schwerstunfall Ă la FuĂźumknicken später, rutscht mir der Satz „Wenn wir den Stein heute noch finden, heiraten wir kirchlich, .. weil dann MUSS es ja quasi einen Gott geben!“ raus. Und nur eine Stunde wenige Momente später trifft Andi mit der Spitzhacke auf Stein. Hätte ich das gewusst, hätte ich frĂĽher damit gedroht!
Phew, das heiĂźt von uns aus kann der Bagger kommen!
Pünktlich dazu lag heute unser Baustellenschild in der Post zusammen mit unserer Baugenehmigung, die gar keine Genehmigung ist, weil es nämlich keiner solchen Bedarf. Zumindest haben wir es so verstanden. *chrchr*
Mal sehen, ob das stimmt.